Der demografische Wandel wirkt sich auch auf die Ver- und Abwasserentsorger aus. Einerseits sinkt die Einwohnerzahl und damit einhergehend die strukturelle Nachfrage nach Trinkwasser, andererseits geht aber auch der spezifische Trinkwasserverbrauch bei den Kunden zurück. Letzteres steht auch mit der Steigerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten im Zusammenhang. Einsparungen erfolgen in vielen Lebensbereichen, also auch beim Trinkwasser.
Dieser Rückgang hat auch Auswirkungen auf die Schmutzwassermenge, die von den kommunalen Kläranlagen aufzubereiten und zu reinigen ist. Daneben ist die Schmutzwasserenge höher belastet, z.B. durch Rückstände von Medikamenten, die als Schmutzwasser über die Kanalisation in den Kläranlagen aufgefangen und kostenaufwendig als Mikrospurenstoffe beseitigt werden müssen. Diese Anforderungen an die Abwasseraufbereitung sind in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert worden und zeigen sich auf europäischer Ebene und daraus abgeleitet auch in der Abwasserverordnung. Letztere sieht die Einführung einer vierten Reinigungsstufe vor, damit die Aufgabe umgesetzt werden kann.